Dönges Werkzeugtester: BHC 18
Von Steffen Hagenmaier (@steffens_bastelkeller)
Erster Eindruck
Geliefert wird der Festool BHC 18 klassisch in einem Karton. Sehr lobenswert finde ich hierbei schon, dass beim Versandkarton auf Nachhaltigkeit geachtet wird und kein Plastik eingesetzt wird – nicht beim Klebeband und nicht bei den Füllstoffen.
Darin dann das Gerät im allseits bekannten Systainer SYS3 M 187. Der Systainer an sich ist super handlich, von Gewicht ideal und einfach ein bewährtes System. Der Systainer mit der Maschine wirkt sehr aufgeräumt, ordentlich ausgenutzt und übersichtlich aus. Alle wichtigen Teile inkl. Akku und Ladegerät finden darin Platz.
Als Neuling in Sachen Festool war ich zu Beginn des Tests von dem Gerät sehr überrascht. Die Maschine wirkt nicht nur optisch klasse, sondern macht dem Namen auch alle Ehre. Alles in allem ein gelungener Einstieg in den Test!
Design & Optik
Der BHC 18 schaut durch seine Kompaktheit ziemlich klein aus, was er aber, um es vorwegzunehmen, nicht ist. Wie auch alle Geräte von Festool kommt er in der bekannten Marken-Farbe daher, schön ausgewogenes Designbild und nicht aufdringlich und verspielt. Ich würde eher sagen, schlicht gehalten und dem Zweck entsprechend umgesetzt. Das ganze Design finde ich daher sehr ansprechend und macht Lust auf mehr.
Verarbeitung
Bei der Verarbeitung gibt es eigentlich nichts zu klagen. Um ehrlich zu sein, erwartet man das auch ein Stück weit von der Marke. Alle mir zur Verfügung gestellten Teile haben einen super Eindruck gemacht, keine Kanten oder dergleichen. Fast. Lediglich im hinteren Griffbereich passen die beiden Schalen des Gerätes nicht 100 % zusammen und es bildet sich ein kleiner Grat – dieser stört aber in keiner Weise die Funktion oder beeinträchtigt den Nutzer. Das ist aber auch der einzige Makel, den ich am Gerät feststellen konnte, der Rest ist tadellos verarbeitet. Am Handgriff und dem Zusatzhandgriff wurde eine Art Softgrip-Gummi verwendet, um die Maschine ordentlich halten zu können, ohne abzurutschen.
Handhabung & Bedienung
Ausgestattet ist das Gerät mit einem SDS-Plus-Bohrfutter, die Funktion relativ simpel und einfach. Da dies Markenübergreifend ist, gehe ich auf die Funktion nicht näher ein, jedoch kann ich sagen, dass das Bohrfutter geschmeidig läuft, die Bohrer einen super Sitz haben und es während und nach dem Test nie zu Problemen kam. Der Handgriff ist extra vibrationsgedämmt ausgeführt, sodass starke Vibrationen in der Hand vermieden werden sollten. Allerdings finde ich es für meinen Geschmack trotz Dämpfung noch recht viel. Zwar nicht unangenehm, aber im Dauereinsatz kann das unter Umständen zu Ermüdungen der Hand führen.
Am Gerät selbst kann man zwischen Bohren und Bohren mit Schlag umschalten. Das erfolgt problemlos über einen Drehschalter am Gehäuse. Dieser lässt sich gut greifen und flutscht super.
Zudem kann man zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang hin- und herschalten. Wie bei allen üblichen Bohrern erfolgt das nahe am Handgriff, sodass es mit einer Hand ausgeführt werden kann. Allerdings ist bei dem BHC 18 die Umstellung leicht in Gehäuse gerückt, was das Handling etwas erschwert – aber dadurch auch nicht mal aus Versehen die Richtung geändert wird. Das ist vermutlich auch Geschmackssache, persönlich etwas zu fummelig für meinen Geschmack.
Was mir wiederum sehr gefällt, ist der integrierte Gürtelclip, welcher sich einfach am Fuß der Maschine ausklappen lässt und somit nie störend im Weg ist bei der Arbeit. Das wurde sehr clever gelöst.
Mit dem Zusatzhandgriff, welcher einfach aufgesteckt wird und festgezogen wird, kommt auch die Bohrtiefenbegrenzung mit. Diese wird durch ein Loch im Handgriff gesteckt und hält, sobald der Griff angezogen wurde. Das funktioniert recht zuverlässig, allerdings muss man den Griff schon sehr fest anziehen. Einmal hatte ich das Problem, dass die Fixierung zu locker war und ich tiefer gebohrt hatte als erforderlich.
Zubehör
Mit dabei waren beim Gerät noch ein 5,2Ah-Akku sowie ein Schnellladegerät für den Akku. Der Akku ist mit einem integrierten Bluetooth-Modul ausgestattet und kann mit einem Staubsauger von Festool mit einem entsprechenden Modul kommunizieren. Das Ladegerät ist ähnlich wie von anderen Herstellern aufgebaut und verfügt über keine besonderen Funktionen. Die Ladezeit für den Akku ist dafür ausgesprochen gut und schnell. Lediglich die Größe des Geräts ist etwas größer als das von anderen Marken.
Anwendungsbereich & Tests
Genutzt und getestet habe ich den BHC-18 vor allem in der Werkstatt, um dort Regale und Halterungen an den Betonwänden anzubringen. Dabei habe ich unterschiedliche Bohrergrößen verwendet. 6,8,und 10-mm-Bohrer hatte ich zur Auswahl und in Verwendung. Die kleinen Bohrer waren schon kein Problem mit dem BHC-18, auch nicht der 10-mm-Bohrer. Mit allen ließen sich die Löcher im Beton tadellos und schnell bohren. Dabei habe ich keine Aussetzer oder Schwächen feststellen können. Trotz seiner „nur“ 1,8 Joule Schlagkraft frisst sich der BHC-18 förmlich durch den Beton. Die Dübel saßen nach dem Bohren perfekt und es war kein Spiel im Loch zu spüren. Die Dübel haben sofort gezogen und es war kein Nachbohren erforderlich. Das habe ich mit meiner alten Maschine schon anders erlebt.
Ebenso habe ich den BHC-18 in Mauerwerk aus Ziegeln und Kalksandstein getestet. Auch hier keinerlei Probleme, was zu erwarten war.
Die Lautstärke vom Gerät lässt sich nur schwer beurteilen, da die Hauptlärmquelle beim Arbeiten definitiv das Bohren selbst im Beton ist. Dennoch würde ich die Lautstärke insgesamt nicht als negativ und laut einordnen. Verglichen mit meinem alten großen Bohrhammer definitiv leiser.
Fazit
Mit knapp 3 kg auf der Waage inklusive Akku ist der BHC-18 alles andere als schwer. Er ist super ergonomisch gestaltet und liegt auch bei längerer Arbeit noch super in der Hand. Durch das geringe Gewicht kommt es so kaum zu Ermüdungen.
Alles in allem handelt es sich hier um einen handlichen, leistungsstarken Bohrhammer für die alltäglichen Arbeiten, ob als Heimwerker oder täglich auf der Baustelle. Sofern keine größeren Löcher gebohrt werden müssen, ist der BHC-18 ein idealer Alltagsbegleiter. Mit dem mitgelieferten 5,2Ah-Akku hat der Bohrhammer ordentlich Kraft und Ausdauer. Für die gesamten Löcher (insgesamt etwa 20 Löcher in Beton und Mauerwerk), dich ich bis zum Testende gebohrt hatte, bin ich mit einer Akkuladung ausgekommen und musste nicht nachladen.
Wer einen Bohrhammer sucht, der die alltäglichen Arbeiten ohne Probleme ausführen kann, handlich und leicht ist, der ist mit dem BHC-18 von Festool wirklich gut bedient. Werden jedoch die Anforderungen größer, wie z.B. Stemmen von Mauerwerk und Beton, dann ist mit dem Gerät hier Schluss, denn leider fehlt dem BHC die Stemmfunktion. Die Funktion wäre noch die Krönung des sonst spitzen Geräts, um auch mal z.B. Fließen von der Wand stemmen zu können. Durch die Handlichkeit des Geräts würde sich das anbieten.