Retardant MAK-1.
Retardant MAK-1.
Das sogenannte „Longterm-Retardant“ Löschmittel ist in seiner Funktion ein Flammschutzmittel mit Verzögerungseffekt. Es dient dazu, die Ausbreitung von Feuer zu verlangsamen, die Intensität zu verringern oder zu stoppen. Erreicht wird dies durch chemische Reaktionen, die die Verbrennung verzögern.
„Retardants“ gehören zu den wirksamsten Mitteln zum Aufbau von Schutzstreifen und Brandschneisen vor dem sich nähernden Feuer und werden daher heutzutage weltweit in großem Umfang zur Bekämpfung von Waldbränden eingesetzt – entweder aus der Luft oder vom Boden aus.
Im Gegensatz zu Schaummitteln benötigen Retardants für die Wirksamkeit nicht unbedingt Wasser, sodass auch bei extremer Hitze die Verdunstung des Wassers keine Rolle für die Effektivität des Löschmittels spielt.
Die Einsatzmöglichkeiten
Präventiver Schutz von:
- Gebieten mit hohem Brandrisiko
- kritischer Infrastruktur (Sendemasten, Wasserwerke und -speicher, Stromleitungen und Trafostationen, Windräder, etc.)
- militärischen Anlagen bzw. Schutz bei „Schießübungen“
- Ortschaften, Häusern, land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und Unternehmen im Überlappungsbereich Wald/Siedlungen („WUI – Wildland-Urban Interface“)
- Campingplätzen, Rastplätzen und Bahnübergangsbereichen
- historischen und nationalen Denkmälern sowie empfindlichen und gefährdeten Lebensräumen
- Eisenbahnstrecken mit hoher Gefährdung (z. B. Einsatz von Dampfloks, offene Plattformen für Reisende mit Gefahr des Zigarettenwegwerfens)
- Schaffung von vorbestimmten Bereichen für kontrollierte Brände („Prescribed Burning“)
- Unterstützung bei Gegenfeuern
Die Vorteile:
- gleichmäßige Abdeckung gewährleistet maximale Wirksamkeit
- Brände, die in Flächen mit Retardant laufen, fallen in sich zusammen und können leichter bekämpft werden
- sehr schnelle Schaffung von „Riegeln“ – unabhängig von Geländeform (ggfs. auch an Front möglich)
- kann bereits Tage, Wochen oder Monate im Voraus angewendet werden -> wirkt auch, wenn Wasser verdampft ist
- Boden- oder luftgebundener Einsatz möglich
- Anwendung 24/7 – also auch nachts (unabhängig von Tages- oder Jahreszeiten)
- kann frühzeitig angewendet werden, wenn aufgrund von Wetterbedingungen Flugzeuge/ Hubschrauber nicht eingesetzt werden können
- punktgenaue oder breit gestreute Anwendung möglich – das Löschmittel weist eine hohe Toleranz auf
- interessant auch gerade zum Schutz von Siedlungen („WUI“)
Bodengebundene Tests der Applikation
Es wurden umfangreiche Tests zu Wirksamkeit und Kosten des MAK-1 Retardants im Hinblick auf die Breite der Kontrolllinien in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Brennstoffs und der Intensität der Flammen durchgeführt. Die durchschnittliche Applikationsrate liegt bei 1,0 bis 1,5 l/m2 als fertiges Gemisch bei einem Zumischverhältnis von 4,2 Litern Wasser zu 1 Liter MAK-1.
Es geht um mehr als nur das Löschmittel!
Bei der Nutzung von Retardant ist die einsatzbereite Lagervorhaltung und Mischung ebenso wichtig wie das effektive Löschmittel selber. Mit der mobilen und modularen Einheit BMR 7000 wird der luft- und bodengestützte Einsatz zum Kinderspiel. Darüber hinaus gibt es für den bodengebundenen Einsatz den Anhänger LTRD 600. Mit den mitgeführten 600 Litern Retardant kann ein Schutzstreifen von 1,5 m Breite über einen Kilometer angelegt werden. In Spanien beispielsweise werden zum Brandschutz auf Bahndämmen auch Schutz-streifen mit Retardant aus einem fahrenden Zug angelegt.
Produktsteckbrief Retardant MAK-1
- Langzeitlöschmittel auf Basis von Ammoniumpolyphosphat
- zum Löschen von Waldbränden aus der Luft und vom Boden
- wird als konzentrierte Flüssigkeit geliefert, um das Mischen und das Pumpen zu erleichtern
- enthält Zusätze, die die Endviskosität erhöhen, die Dispersion verringern und die Wirksamkeit und Präzision der Anwendung bei Waldbränden verbessern
Technische Daten:
| Erfüllte Normen: | UNE 23530 – November 2021 „Long-term retardants for Wildfire application. Requirements, qualification and quality control” (Spanien) „Cahier de clauses techniques pour le retardant a longue duree“ (Französische technische Spezifikation) |
| Farbe: | rot, flüchtig |
| Volumen-Verhältnis: |
MAK-1 zu Wasser: 1 zu 4 bis 5,5 bei einer Applikationsrate Natürlich können auch je nach Vegetation und dem Bewuchs Zumischraten von bis zu mindestens 6 % ausreichend sein. |
| Kompatibilität: | mit allen Arten von Wasser kompatibel |
| Anwendungstemperatur: | -10 ºC bis 60 ºC |
| Umweltverträglichkeit: | umfangreiches Sicherheitsdatenblatt liegt vor |
| Verpackungseinheit: | IBC-Tanks (1.000 l) oder auch Anlieferung im Tankwagen |
| Haltbarkeit: | kann zwei Jahre gelagert werden, die Wirksamkeit ist auch nach zwei Jahren noch gewährleitet, allerdings verändert sich der rote Farbstoff und es kann dazu führen, dass die rote Farbe verblasst. Zusätzlich nimmt die Fähigkeit zum Anhaften nach 3-4 Jahren ab |
Sie möchten sich genauer mit dem Produkt beschäftigen und benötigen das Sicherheitsdatenblatt? Dann fragen Sie gerne hier nach: cas@doenges-online.de
FAQ Retardant MAK-1
Was ist im Retardant MAK-1 enthalten?
Das Produkt MAK-1 ist für den Einsatz in der freien Natur (Vegetation) vorgesehen. Es wird als flüssiges Konzentrat angeboten (z.B. in IBC bzw. Kanistern). Diese Konzentrate enthalten Ammoniumpolyphosphate, die als aktive, feuerhemmende Komponente fungieren. Darüber hinaus sind natürliche Verdickungsmittel, Lebensmittelfarbstoff und unter einem Prozent weitere Zusatzstoffe vorhanden. Das Sicherheitsdatenblatt gibt genauere Auskünfte und kann über Dönges bezogen werden.
Wie funktioniert das MAK-1 Retardant?
Die Lösung wird in der Regel auf die Vegetation gesprüht, bevor der Brand die Pflanzen erreicht. Das MAK-1 legt sich wie eine Decke auf die Vegetation und wirkt wie eine chemische Brandschneise. Das Wasser kann auch im Vorfeld verdunsten, da dies für die verzögernde Brandwirkung entbehrlich ist. Es dient lediglich als Träger des Konzentrates.
Die feuerhemmende Komponente reagiert beim auftreffenden Brand mit der Zellulose in den Hölzern, Gräsern, Nadeln oder anderen Vegetationsbrennstoffen. Durch die chemische Reaktion wird Sauerstoff entzogen und die entstehende Polyphosphorsäure reagiert mit der Zellulose und bildet Orthophosphorsäure, die wiederum eine nicht brennbare grafitartige Holzkohlestruktur bewirkt.
Was kann das MAK-1 alles schützen?
Eigentlich kann das MAK-1 überall dort eingesetzt werden, wo wichtige Bereiche und kritische Infrastruktureinrichtungen (Sendemasten, Wasserwerke, Stromleitungen, Trafostationen, Windräder, Campingplätze, etc.) geschützt werden müssen. In militärischen Anlagen bzw. als Schutz bei „Schießübungen“ wird MAK-1 ebenso präventiv eingesetzt, wie bei Schaffung von bestimmten Bereichen für kontrollierte Brände („prescribed burning“). Gerade im Bereich des Überlappungsbereiches von Wald/Siedlungen („Wildland-Urban-Interface“ [WUI]) können Ortschaften, Häuser, land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen geschützt werden. Im direkten Umfeld von Bahnstrecken können diese präventiv bei hoher Brandgefahr (z. B. Einsatz von Dampfloks, offene Plattformen für Reisende mit Gefahr des Zigarettenwegwerfens) gesichert werden.
Ist MAK-1 gefährlich?
Nein, aber natürlich ist es eine Anwendung von mehreren Chemikalien, die auch einen Eintrag in die Umwelt bedeuten. Im Sicherheitsdatenblatt wird auf die einzelnen Gefährdungsmöglichkeiten umfassend eingegangen. Hauptbestandteile werden tagtäglich auch in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt. Beim Umgang mit Chemikalien ist immer das Tragen geeigneter Schutzausrüstung (PSA) zu empfehlen.
Welche Gesundheits-, Sicherheits- und Umwelttests wurden durchgeführt?
Der Hersteller produziert und vertreibt Produkte, die als sicher gelten, wenn sie richtig verwendet werden. Bevor ein Produkt zum Verkauf angeboten wird, führt der Hersteller eine umfangreiche Sicherheits- und Umweltbewertung durch. Das Sicherheitsdatenblatt dient dazu, die Ergebnisse aller bekannten Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltdaten hinreichend aufzuzeigen. Es kann bei Dönges entsprechend abgefordert werden.
Ist MAK-1 gefährlich für Tiere?
Sofern kleine Mengen an Blättern gefressen werden, die mit MAK-1 behandelt wurden, sind keine nachteiligen Auswirkungen auf Haus- oder Nutztiere bekannt. Reaktionen können im Einzelfall variieren, so dass im Zweifel ein Tierarzt bei übermäßigem Verzehr kontaktiert werden sollte. Im Rahmen der Erstellung des Sicherheitsdatenblattes wurden anhand umfangreichen Tests die unterschiedliche Toxizität untersucht. Die Ergebnisse sind im Einzelnen im Sicherheitsdatenblatt aufgeführt.
Ist das MAK-1 neu auf dem Markt?
Auch wenn es im deutschen Markt eingeführt wird, ist es bereits in anderen, europäischen Ländern erfolgreich im Einsatz und beweist seine hohe Effektivität.
Erfüllt das MAK-1 bestimmte Normen?
In Deutschland gibt es derzeit keine konkrete Norm für den Einsatz von Retardants.
In Spanien ergeben sich Anforderungen aus der UNE 23530 – Nov. 2021 „Long-term retardants for wildfire application. Requirements, qualification and quality control” und in Frankreich aus “Cahier de clauses techniques pour le retardant a longue duree”. Diese werden erfüllt.
Wie ist der pH-Wert vom MAK-1?
Der pH-Wert liegt zwischen 6 und 7 und ist daher nahezu neutral.
Wie lange ist das MAK-1 haltbar?
Unter normalen Lagerbedingungen ist das flüssige Konzentrat 2 Jahre lagerfähig. Die Wirksamkeit ist auch nach zwei Jahren noch gewährleitet, allerdings verändert sich der rote Farbstoff und es kann dazu führen, dass die rote Farbe verblasst. Zusätzlich nimmt die Fähigkeit zum Anhaften nach 3-4 Jahren ab.
Welche Farbe hat das MAK-1?
Das Retardant ist rot und bietet so eine sehr gute Sichtbarkeit vom Boden und aus der Luft. Bereits benetzte Vegetation kann unmittelbar erkannt werden.
Wie ist das Mischungsverhältnis von MAK-1?
Die Aufbringung auf die Vegetation ist von vielen Parametern abhängig. Aus vielen Testversuchen mit unterschiedlicher Vegetation, Windsituation, Temperaturen, Topographie, etc. und Erfahrungen aus der Praxis ist eine Applikationsrate des Gemisches von 1,0 bis 1,5 l je Quadratmeter zu empfehlen.
Wie ist die Viskosität vom MAK-1?
Die Viskosität des Konzentrates liegt bei 500 – 1.000 cP. Zum Vergleich Wasser weist 1cP auf, Honig 10.000 cP. Das Konzentrat, wie natürlich auch das fertige Gemisch kann mit den üblichen Armaturen (Zumischer, Strahlrohre, etc.) genutzt werden.
Was ist bei der Beschaffung von Retardants generell zu beachten?
Es ist sinnvoll auf Hersteller zu zugehen, deren Produkte bereits im Markt im Einsatz sind. Darüber hinaus muss die Umweltgefährdung genauso abgeprüft werden, wie die Effizienz des Einsatzes (Zumischrate, aber vor allem auch Applikationsrate).
Ein Sicherheitsdatenblatt ist im Vorfeld einzuholen und idealerweise vor der finalen Beschaffung auch dem zuständigen Forstamt und Wasserbehörde zur Verfügung zu stellen.
Wie kann MAK-1 entfernt werden?
MAK-1 ist vollständig wasserlöslich und kann mit geringem Aufwand vor dem Trocknen entfernt werden. Nach dem Trocknen ist der Film des getrockneten Retardants ziemlich fest an der Vegetationsoberfläche. Das ist bewusst so konzipiert, um eine möglichst lange Einsatzdauer zu gewährleiten. Diese kann durchaus Wochen betragen, sofern zwischenzeitlich kein starker Wassereinsatz (starker Regen) die Oberflächenbestandteile wegwäscht.
Retardant auf sonstigen Materialen (Fahrzeugen, Geräten, etc.) kann durch Wasser mit zusätzlicher Verwendung eines milden Tensids (z. B. Spülmittel) entfernt werden.
Kann MAK-1 als Düngemittel verwendet werden?
Auch wenn die Bestandteile bei sachgerechter Anwendung sicher für die Ausbringung im Rahmen der Vegetationsbrandbekämpfung sind und eine Stickstoff- und Phosphorquelle enthalten, ist eine zweckfremde Nutzung nicht empfohlen.
Mehr Infos?
Wir freuen uns, Ihnen weiterführende Informationen bereitzustellen! Wenn Sie mehr erfahren möchten, zögern Sie nicht, uns per E-Mail oder telefonisch zu kontaktieren. Unser engagiertes Team steht Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen weiterzuhelfen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
feuerwehr@doenges‐online.de
Fon: +49 2196 9756-112